
Die Bremsflüssigkeit
Die Bremsflüssigkeit ist eine wichtige Komponente der Bremsanlage eines Autos. Sie hat zwei Hauptaufgaben: Druckübertragung und Korrosionsschutz.
Druckübertragung
Die Bremsflüssigkeit überträgt die Kraft, die der Fahrer auf das Bremspedal ausübt, auf die Radbremsen. Dabei wird die Kraft des Fahrers über den Bremskraftverstärker, die Bremsleitungen und die Bremssättel an die Bremsbeläge übertragen. Die Bremsbeläge erzeugen dann Reibung mit den Bremsscheiben, wodurch das Fahrzeug abgebremst wird.
Die Bremsflüssigkeit ist eine hygroskopische Flüssigkeit, d. h. sie zieht Wasser an. Wasser reduziert den Siedepunkt der Bremsflüssigkeit. Wenn der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit unter die Betriebstemperatur fällt, kann sie verdampfen. Dadurch entsteht ein Luftpolster in der Bremsanlage, das die Kraftübertragung vom Fahrer auf die Radbremsen beeinträchtigt. In extremen Fällen kann es sogar dazu führen, dass die Bremsen versagen.
Korrosionsschutz
Die Bremsflüssigkeit schützt die hydraulischen Komponenten der Bremsanlage vor Korrosion. Dazu gehören der Bremskraftverstärker, die Bremsleitungen und die Bremssättel.
Zusätzliche Funktionen der Bremsflüssigkeit
Neben der Druckübertragung und dem Korrosionsschutz hat die Bremsflüssigkeit noch weitere Funktionen:
- Schmierung: Die Bremsflüssigkeit schmiert die hydraulischen Komponenten der Bremsanlage. Dadurch wird ein reibungsloser Betrieb und eine lange Lebensdauer der Komponenten gewährleistet.
- Kühlung: Die Bremsflüssigkeit trägt zur Kühlung der Bremsanlage bei. Dabei wird die Wärme, die durch die Reibung der Bremsbeläge mit den Bremsscheiben entsteht, abgeführt.
Eigenschaften der Bremsflüssigkeit
Die wichtigsten Eigenschaften der Bremsflüssigkeit sind:
- Hoher Siedepunkt
Bremsflüssigkeit muss einen hohen Siedepunkt haben, um die Bildung von Dampfblasen zu verhindern, die das Bremssystem ineffektiv machen würden (sogenanntes „Vapour Lock“). Während der Bremsvorgänge entstehen hohe Temperaturen; eine gute Bremsflüssigkeit muss in der Lage sein, diese Temperaturen auszuhalten, ohne zu sieden. - Niedriger Gefrierpunkt
Genauso muss die Bremsflüssigkeit auch bei sehr niedrigen Temperaturen flüssig bleiben, um das Bremssystem funktionstüchtig zu halten. - Viskosität: Die Viskosität der Bremsflüssigkeit beeinflusst die Kraftübertragung vom Fahrer auf die Radbremsen. Eine zu niedrige Viskosität kann zu einem unzureichenden Bremsdruck führen. Eine zu hohe Viskosität kann zu einem erhöhten Pedaldruck führen.
- Korrosionsschutz: Die Bremsflüssigkeit muss einen guten Korrosionsschutz bieten, um die hydraulischen Komponenten der Bremsanlage vor Schäden zu schützen.
Arten von Bremsflüssigkeit
Es gibt verschiedene Arten von Bremsflüssigkeit. Die gebräuchlichsten sind DOT 3, DOT 4 und DOT 5.1.
- DOT 3: DOT 3 ist die schwächste Art von Bremsflüssigkeit. Sie hat einen Trockensiedepunkt von 205 °C und einen Nasssiedepunkt von 140 °C.
- DOT 4: DOT 4 ist eine stärkere Art von Bremsflüssigkeit als DOT 3. Sie hat einen Trockensiedepunkt von 230 °C und einen Nasssiedepunkt von 155 °C.
- DOT 5.1: DOT 5.1 ist die stärkste Art von Bremsflüssigkeit. Sie hat einen Trockensiedepunkt von 260 °C und einen Nasssiedepunkt von 180 °C.
Die richtige Bremsflüssigkeit für mein Auto
Bei der Wahl der richtigen Bremsflüssigkeit für ein Fahrzeug sind mehrere Aspekte zu berücksichtigen:
Spezifikationen des Fahrzeugherstellers
Das Handbuch des Fahrzeugs oder die Anweisungen des Herstellers geben vor, welche Bremsflüssigkeit verwendet werden sollte. Diese Spezifikationen basieren auf DOT-Nummern (Department of Transportation). Gängige Typen sind DOT 3, DOT 4 und DOT 5.1, die sich hauptsächlich in ihrem Siedepunkt (normal und „nass“, d.h. mit Wassergehalt) unterscheiden.
Siedepunkt
Der Siedepunkt ist ein entscheidender Faktor, da eine höhere Temperaturbeständigkeit für Fahrzeuge mit höheren Bremsanforderungen, wie sie z.B. bei Rennfahrzeugen oder schweren Fahrzeugen vorkommen, erforderlich ist. DOT 3 und DOT 4 sind auf Glykolbasis und haben niedrigere Siedepunkte als DOT 5.1, der ebenfalls glykolbasiert ist und für Fahrzeuge mit ABS und anderen Hochleistungsbremssystemen empfohlen wird.
Viskosität
Die Viskosität der Bremsflüssigkeit ist besonders bei Kälte wichtig. Für Fahrzeuge, die bei sehr niedrigen Temperaturen betrieben werden, sollten Bremsflüssigkeiten gewählt werden, die eine niedrigere Viskosität bei Kälte aufweisen, damit das Bremssystem reaktionsschnell bleibt.
Feuchtigkeitsaufnahme
Glykolbasierte Bremsflüssigkeiten (DOT 3, DOT 4, DOT 5.1) sind hygroskopisch, d.h., sie ziehen Feuchtigkeit an. Das kann im Laufe der Zeit zu einem niedrigeren Siedepunkt und Korrosion im Bremssystem führen. Daher ist ein regelmäßiger Wechsel notwendig. DOT 5 hingegen ist auf Silikonbasis und nicht hygroskopisch, was bedeutet, dass sie keine Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnimmt. Allerdings ist DOT 5 nicht mit den anderen Typen mischbar und wird in modernen Fahrzeugen nur selten verwendet.
Kompatibilität mit dem Bremssystem
Bestimmte Bremsflüssigkeiten dürfen nicht in bestimmten Systemen verwendet werden. So kann die Verwendung von DOT 5 in einem System, das für glykolbasierte Flüssigkeiten konzipiert ist, Dichtungen beschädigen und die Leistung beeinträchtigen.
Qualitätsstandards und Zulassungen
Die Bremsflüssigkeit sollte immer den in der Betriebsanleitung angegebenen Qualitätsstandards entsprechen und die erforderlichen Zulassungen besitzen.
Fahrzeugtyp und Nutzung
Sportfahrzeuge, die auf Rennstrecken gefahren werden, benötigen in der Regel eine Bremsflüssigkeit mit einem sehr hohen Siedepunkt. Im Gegensatz dazu kann für Fahrzeuge, die hauptsächlich unter normalen Straßenbedingungen betrieben werden, eine Standard-Bremsflüssigkeit ausreichend sein.
Die Wahl der falschen Bremsflüssigkeit kann zu einer beeinträchtigten Bremsleistung und im schlimmsten Fall zu einem vollständigen Versagen des Bremssystems führen. Deshalb ist es wichtig, immer die vom Fahrzeughersteller empfohlene Bremsflüssigkeit zu verwenden und regelmäßige Wartungen durchzuführen.
Wartung
Mit der Zeit kann Bremsflüssigkeit Wasser aus der Umgebung aufnehmen, was ihren Siedepunkt senkt und ihre Fähigkeit, effektiv zu funktionieren, verringert. Daher muss sie in regelmäßigen Abständen nach den Vorgaben des Fahrzeugherstellers ausgetauscht werden, um die Sicherheit und Effizienz des Bremssystems zu gewährleisten.
- Die Bremsflüssigkeit sollte alle zwei Jahre oder alle 40.000 Kilometer gewechselt werden.
- Bei der Auswahl einer neuen Bremsflüssigkeit sollte die Empfehlung des Fahrzeugherstellers beachtet werden.
- Der Bremsflüssigkeitsstand sollte regelmäßig überprüft werden. Der Füllstand sollte zwischen den Markierungen auf dem Ausgleichsbehälter liegen.
Sicherheitshinweise
- Bremsflüssigkeit ist giftig und ätzend. Bei Kontakt mit der Haut oder den Augen sofort mit Wasser spülen.
- Bremsflüssigkeit sollte nicht verschluckt werden. Bei Verschlucken sofort einen Arzt aufsuchen.
- Bremsflüssigkeit sollte nicht in die Umwelt gelangen.
Fazit
Die Bremsflüssigkeit ist eine wichtige Komponente der Bremsanlage. Sie hat zwei Hauptaufgaben: Druckübertragung und Korrosionsschutz. Die Bremsflüssigkeit muss regelmäßig geprüft und gegebenenfalls gewechselt werden, um die Sicherheit des Fahrzeugs zu gewährleisten.
Ersatzteile beziehen sich auf das Model HYUNDAI i40 Kombi (VF) 1.7 CRDi Diesel (100 KW / 136 PS)
Schlüsselnummer: 8252 AFG